Montag, 20. Juni 2011

Noch ein Monat

Heute (ist uebrigens auch der argentinische Vatertag) ist mein letzter Monat hier in Argentinien angebrochen.
Ich habe gemischte Gefuehle. Zum einen werde ich schon traurig wenn ich daran denke, alles bald fuer ungewisse Zeit (wer weiss wann ich wiederkomme?) zurueckzulassen. Andererseits wird die Vorfreude auf meine Familie und Freunde in Deutschland jeden Tag groesser.
Ich habe laenger nichts reingeschrieben, weil ich krank war und eine Woche mit Angina und hohem Fieber im Bett lag. Aber jetzt geht es mir wieder um einiges Besser.

Die letzten Wochen hatten wir kaum Schule, da 2 lange Wochenenden waren und an 2 Mittwochen war ein Feiertag. An einem Montag wurden wir schon um 10 statt um 1 rausgelassen - wegen einer fehlenden Putzkraft! Unglaublich wie hier Ausreden gesucht werden, damit nicht gearbeitet werden muss. Denn die Putzkraefte putzen immer nach dem Unterricht, dann waers ja egal ob wir puenktlich gehen oder frueher...Naja, mir solls recht sein. Am naechsten Tag hat die halbe Schule (und die halbe Lehrerschaft) gefehlt, das Argument "Ja ich dachte halt wenn die Person gestern nicht putzen kann kann sie es heute ja vielleicht auch nicht." Also haben wir 2 ganze Schultage mit Kekse essen, Kartenspielen und Musikhoeren verbracht und wurden ein bisschen frueher rausgelassen. Eigentlich nicht arg anders von den normalen Schultagen :)

Da ich wegen meiner Reise 3 Wochen in der Schule gefehlt habe, habe ich ueberall den Anschluss verloren und die Arbeiten verpasst. Und das nachzuholen bringt es jetzt ja eh nicht mehr. Mein Zeugnis ist dafuer aber doch recht passabel, ich bin nicht Klassenschlechteste und hab nur 5 Faecher die ich im naechsten Trimester verbessern muesste (aber da bin ich ja nicht mehr da): Wirtschaft, Sistema de Gestion, Mathe (in den Arbeiten hatte ich Bestnoten aber da ich weg war konnte ich die Hausarbeiten nicht machen..), Jura und Organisationteorie. Ich moechte nur klarstellen, dass meine Noten schlecht sind, wegen meiner Faulheit. Wenn man lernt (also mit lernen meine ich lernen wie wir es in Deutschland auf eine Arbeit tun) hat man Bestnoten, denn anspruchsvoll sind die Arbeiten nicht.

Die Eisbahn zum Schlittschulaufen hat aufgemacht. Mit den Maedels sind wir sofort hin. War echt lustig, Eintritt und Leihen kostet 3 Euro, man kann bleiben so lange man will. Die Bahn ist draussen neben der Turnhalle. Man hat ne wunderschoene Aussicht. Beim gehen haben wir gemerkt dass meine Schuhe geklaut wurden! Die waren einfach nirgends, dabei hatte ich sie ganz sicher unter der Bank gelassen (wir waren so doof und haben sie nicht hinter dem Thresen abgegeben) der Pistenbetreiber hat meine Daten aufgenommen und gemeint sie wuerden mir neue kaufen, innerhalb einer Woche. Jetzt sind ein und halb Wochen vergangen aber niemand hat angerufen :D Zum Glueck hat Agus viele Schuhe, die sie mir auch leiht.


Mhh so viel neues gibts dann auch gar nicht. Denn fuer mich ist das alles hier normal, mein Alltag. Ich hab mich so an das Leben hier gewoehnt und angepasst dass ich manchmal gar nicht mehr merke, dass ich wo anders bin.
Und wenn ich jetzt denke, dass ich seit 10 Monaten hier bin, ist das schon ein Schock. Die Zeit verging so schnell. Ich weiss noch ganz genau als ich es vor meiner Abreise in Deutschland kaum erwarten konnte endlich in den Flieger zu steigen und mich auf das Jahr einzulassen - und jetzt ist es fast vorbei und man beginnt sich Fragen zu stellen...
Wenn ich so ueber das Jahr bis jetzt nachdenke, gibt es nichts dass ich bereue oder anders gemacht haette. Alles ist perfekt so wie es kam und ich bin total zufrieden. Das einzige was ich nicht getan habe: ich war bis jetzt in keinem einzigen Museum in Ushuaia! Touristen die fuer 1 Tag kommen schauen sich in aller Eile die 3 Museen die es gibt an und ich die 10 Monate hier verbracht hat war in keinem. Das muss ich unbedingt nachholen.

Und weil mich schon einige wegen der Aschewolke gefragt haben: Nein, in Ushuaia ist nichts von der Asche zu sehen. Nur dadurch, dass in Buenos Aires der Flugverkehr nicht ganz funktioniert, kommen in Ushuaia auch sehr wenige Fluege an. Manche Laeden haben dadurch weniger Waren und Leute sitzen fest. Ich hoffe, dass mein Rueckflug davon nicht betroffen sein wird...

Noch paar Bilder:



 Dai und ich mit ihrem Hund Romina
 Vor dem letzten Spiel der Saison (ich bin die 11)
 An einem Nachmittag, als die Sonne unterging, sah es so aus als ob die Gipfel vom Monte Olivia und Los Cinco Hermanos in Flammen stehen wuerden

2 Kommentare:

  1. wie immer sehr guter eintrag! und dai ist ne huebsche! hihi
    vermiss dich.
    neuquener flughafen ist mindestens ein monat gesperrt.ich nehme an, dass ich mich auf 15 h busfahrt freuen kann! ich hoffe wir kommen puenktlich in deutschland an.

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  2. danke! oh ja find ich auch :) und die ist auch voll lieb.
    ich dich auch. ah ich schreib dir in facebook diese blogkommentare sind medio choto :D

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